Grundig 2147



Kompaktempfänger von 1961


Original Bild

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Bestückung:
Geschichte
Es gibt die chassisgleichen Geräte 2140 und 97a.


Reparatur vom 01. - 04.10.2004

Empfang stark verzerrt auf UKW, im AM Bereich kein Signal erkennbar. Das magische Auge ist schwach, reagiert aber auf Abstimmversuche.
Die Fingerprobe am Tonabnehmereingang erzeugt einen Brumm, der sich allerdings in der Intensität ändert.
Gerät zerlegt und gereinigt. Die Frontscheibe ist zwischen der Sprache- und Musiktaste ausgebrochen, da der Vorbesitzer versucht hat, die Scheibe zu entfernen ohne die Bodenschraube zu lösen. Die Scherbe fehlt leider. Der Umwerfer AM/FM ist verklebt und hängt fest am UKW-Antrieb. Die Gummiteile der Rutschkupplung sind spröde. Der Klangregler läßt sich nicht drehen, der Lautstärkepoti nur schwer. Alle Röhren werden schnell ungewöhnlich heiß, dafür bleibt die EL84 ungewohnt "kühl".

Zunächst tauschte ich dann alle Papierkondensatoren, von denen fünf Stück nierderohmigen Durchgang hatten. Auch hier konnte eine Kapazitätserhöhung der heil geblieben gemessen werden, die etwa den doppelten bis dreifachen Nennwert erreicht.
Weiterhin wurden die Elektrolytkondensatoren aus dem Ratiodetektor, der Vorstufenstabilisierung und der Katodenschaltung der Endstufe ausgewechselt; hier waren die Kapazitäten wie zu erwarten drastisch geschrumpft bzw. sogar 0 (im Ratiodetektor).
Nach dem Einschalten dann die Enttäuschung: trotz der fehlerhaften Kondensatoren hatte der Klang sich nur unwesentlich verbessert: Stimmen sind unterscheidbar, aber nicht verständlich und Musik ist höchstens am Rhythmus erkennbar.

Daher dann der Griff ist die Standardschublade: Signalinjektor und Meßgerät. Die Überprüfung der Spannung am Katodenelko ergab 45V, was bei einem ursprünglichen Nennwert 12/15V erheblich zu hoch ist. Beim Anlegen des Testtons an den TA-Eingang war der Ton ganz kurz gut zu hören, dann verzerrt und leise, um dann letztlich bei geringer Lautstärke leicht verzerrt konstant zu bleiben.
Der Fehler dieses "Wegschwimmens" war der hochohmige Katodenwiderstand (ehemals Draht 140R/1W). Nach Austausch desselben gegen einen 150R/2W Kohleschicht dann endlich vernünftiger Klang bei hoher Lautstärke. Auch die Temperaturverteilung der Röhren ist wieder normal:
EL84 fingervernichtend heiß, EABC80 und ECC85 heiß, ECH81 und EF89 warm.
Mehr aus Spaß tauschte ich die Valvo ECH81 (mit Gitteranode) gegen eine Telefunken mit glänzender Blechanode.



von hinten
 
von unten




Der Umwerfer AM - FM wurde neu justiert, aufgrund der maroden Gummikupplungen rutscht jetzt teilweise bei UKW, eine zischengeklebte Gummischeibe hilft auch nicht weiter.
Nach einigen Schüben GleitMo läßt sich die Lautstärke wieder vernünftig einstellen, die Tonblende bleibt allerdings recht schwergängig.


Empfangseigenschaften Obwohl das Gerät bis 1962 gebaut wurde, hat es nur den ursprünglichen UKW-Bereich von 87,5 - 100 MHz und ist somit nicht kabeltauglich, da die meistes Stationen dort über 100MHz liegen. Allerdings ist der UKW-Tuner recht empfindlich und empfängt auch mit der eingebauten Dipolantenne viele Sender, aber immer mit dem typischen Rauschen bei leiseren Passagen.
Sehr erstaunt war ich über die Empfangsleistung des AM Teils, wenn die Dipolantenne in den Antennenanschluß gesteckt wird: das ist mit Abstand der trennschärfste und empfindlichste Empfänger, den ich habe, und das auf allen drei Bereichen: LW, MW, KW.




Schaltbilder sind mit dem Programm Eagle 4.0 erstellt worden, welches für den privaten Gebrauch Freeware ist.


Animierter Trennstrich
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Letzte Aktualisierung: 06.10.04