Bilder der (wahrscheinlich*) letzten Doppeltraktion von A8ern am 20.07.2003
Das Ende der letzten "richtigen" Straßenbahnen in Köln steht kurz bevor: von den
ehemals vier Baureihen, die jahrzehntelang das Bild der KVB prägten, fährt nur noch eine,
und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch das letzte Fahrzeug abgestellt und
verschrottet wird. Danach wird es von einer Baureihe keinerlei Spuren mehr geben, und um
Fahrzeuge der übrigen sehen zu können, muß man eventuell sehr weit reisen.
Baureihe 31: letztes Fahrzeug im Februar 2003 verschrottet.
Baureihe 32: Restbestand fährt zur Zeit noch auf den Linien 5* und 6
Baureihe 37: Restbestand abgestellt in Weidenpesch, übrige verschrottet oder in Konya/TR
Baureihe 38: Restbestand abgestellt in Weidenpesch, übrige verschrottet oder in Konya/TR
Die abgestellten Fahrzeuge der BR 37 und 38 werden eventuell nach Konya verschifft,
sofern der Transport bezahlt wird, andernfalls auch verschrottet.
Als einziges Fahrzeug wird die 3764 im Museum Thielenbruch einsatzbereit überleben.
Was mit der dort als Schallschutz abgestellten 3862* passiert, ist noch offen.
Etliche Fahrzeuge dieser beiden Serien fahren bereits seit Jahren in Konya/Türkei.
Doppeltraktionen konnten nur die Baureihen 31/32 fahren, die 37/38 erforderten als
Knüppelwagen mit mechanischer Steuerung einen Fahrer je Fahrzeug.
Nachdem die Linie 12 seit November 2002 mit Stadtbahnwagen bedient wird, gibt es keinen
Planbedarf an Doppeltraktion auf den verbliebenen Linien: die 5 fuhr meist solo, bei Bedarf
wurden dort 2000/2100 eingesetzt und die 6 wurde nur solo gefahren. Daher verschrotte die KVB
die bereits mehrfach abgestellten (und wieder reaktivierten) 31xx Anfang des Jahres 2003
restlos. Kein einziges dieser sprintfreudigen Fahrzeuge bleibt der Nachwelt erhalten;
das gleiche Schicksal wird wohl die 32xx erwarten.*
* Anmerkung zum Fahrplanwechsel Dezember 2003:
Nach Freiwerden von Stadtbahnwagen durch Einsatz von Niederflurfahrzeugen auf der Linie 12
ist inzwischen die Linie 5 komplett auf 2000/2100 umgestellt worden, es wird also nur
noch die Linie 6 mit den Strab-Fahrzeugen bedient. Und diese Linie fährt nur als Verstärker
für die Linie 15 in den Morgen- und Abendstunden.
Dafür wird aber schultäglich ein Doppelzug 32er als Verstärker der Linie eingesetzt:
E15 Ubierring ab 13:11Uhr nach Longerich
Dieses Gespann fährt anschließend in die Abstellanlage Weidenpesch.
* Anmerkung zum Fahrplanwechsel August 2006:
Bereits seit dem letzten Fahrplanwechsel im Dezember werden auf der Linie 6 immer weniger
Kurse von von 3200 gestellt, stattdessen werden Doppeltraktion 2000 oder 2100 eingesetzt -
die meisten Kunden freut's, ist doch viel mehr Platz vorhanden ...
Im Laufe des Frühjahrs fahren die Strassenbahnen dann nur noch, wenn keine anderes Fahrmaterial
mehr zur Verfügung steht.
Und Juli 2006 ist endgültig Schluß - die KVB veranstaltet eine Abschiedsfahrt sowie Pendelfahrten
Stadion - Neumarkt und Neumarkt - Schleife Poll. Danach geht's dann auf den Schrott mit den
verbliebenen Fahrzeugen - Artikel folgt.
Der als Schallschutz verwendete 3862 wurde wegen erheblich Schäden dem Museum Thielenbruch als
Ersatzteilspender für den 3764 überlassen (der inzwischen rot/weiß lackiert worden ist);
stattdessen steht der 3212 als Schallschutz vor dem Biergarten.
Daher organisierte der älteste Kölner Strab-Verein, die Straßen- und U-Bahn Freunde Köln,
SUFK eine Abschiedsfahrt mit einem Doppelzug, der
über alle mit Einrichtungsfahrzeugen befahrbaren Strecken führen sollte. Nicht nur, daß
diese Bahnen besonders breit (>2,50m) und lang (>30m) sind, auch die verbliebenen Strecken
sind noch so umfangreich, daß selbst bei dem geringen Sonntags-Linienverkehr fast 8 Stunden
geplant war.
Dank eines Gespräches auf Vorstandsebene wurden in der Woche vorher zwei geeignete Fahrzeuge
aus dem Umlauf genommen, grundgereinigt und in einen Vorzeigezustand gebracht: führend die
3204 und als Beiwagen die 3238, beide in der Standardlackierung rot/weiß, aber ohne die
üblichen Schrammen. Auch waren kaum Fenster mit Scratching verunstaltet.
Treffpunkt am Sonntag um 9:15h war der Pförtner des Btf. West, dort gab es die Fahrkarten
und wir durften - dank an den Werkmeister, der das Betreten des Btf. verbot - am Haltepunkt mit
dem hochtrabenden Namen "Köln" auf unsere Bahn warten.
Nach Angaben der Tourleitung war die Gruppe aus organisatorischen Gründen auf 35 Teilnehmer
beschränkt worden, zzgl. der beiden KVB-Fahrer, von denen der eine flehentlich gebeten hat,
mitfahren zu dürfen - er könne sonst wohl nie wieder einen Achtachser steuern.
Verglichen mit dem Platzangebot (je Fahrzeug ca. 90 Sitz- und 200 Stehplätze - jeder Fahrgast
hatte eine ganze Bankreihe von rechts bis links für sich) verlieren sich die
35 Straßenbahnfreunde, daher war der Beiwagen abgeschlossen - aber auch um zu verhindern,
daß normale Beförderungsfälle einsteigen. So konnte man sich gemütlich einrichten,
die Kommunikation funktioniert auch ohne Lautsprecherdurchsagen gut, und fast pünktlich um
9:30 ging es dann los.
ACHTUNG - Hinweis
Leider kann ich zur Zeit aufgrund von Platzmangel nur einen Teil der Bilder in höherer Auflösung
hier zur Verfügung stellen. Wer ein bestimmtes Bild haben möchte, kann mich aber gerne anmailen;
ich sende ihm das gewünschte Bild in der höchsten vorhandenen Auflösung (hier 1280x960px) gerne
zu.
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